Nächtliche Wadenkrämpfe – was tun?

11. Juli 2022

Nächtliche Wadenkrämpfe sorgen für ein unsanftes Erwachen. Wenn deine Waden schmerzhaft zu brennen beginnen, bist du mit einem Mal hellwach. Lässt der höllische Schmerz endlich nach, ist an Schlaf erstmal nicht zu denken. Stattdessen fragst du dich, wie du solche Muskelkrämpfe in Zukunft vermeiden kannst. Wir verraten dir, was gegen nächtliche Wadenkrämpfe hilft, sodass du bald wieder süße Träume genießen kannst.

Plötzlich wach durch nächtliche Wadenkrämpfe

 

Krämpfe in der Wade kommen meist ohne Vorwarnung – selbst im Schlaf. Nächtliche Wadenkrämpfe sind dabei besonders unangenehm, denn unsanfter kann man wohl kaum geweckt werden. Der Muskel zieht sich zusammen und verhärtet sich, wodurch starke, stechende Schmerzen entstehen. Diese können von Sekunden über Minuten andauern und durch eine falsche Bewegung noch verstärkt werden. Mit der angenehmen Nachtruhe ist es damit vorbei, denn auch wenn der Wadenkrampf selbst relativ zügig vergeht, bleiben die Schmerzen manchmal noch Stunden danach bestehen. Doch warum kommen die Wadenkrämpfe so oft in der Nacht?

 

Dehnen gegen Wadenkrämpfe

Warum bekomme ich nachts Wadenkrämpfe?

 

Plagen dich nächtliche Wadenkrämpfe, bist du nicht allein. Etwa die Hälfte aller Erwachsenen ist davon betroffen. Das gemeine an nächtlichen Wadenkrämpfen ist dabei, dass du nicht mehr rechtzeitig gegensteuern kannst. Wenn dich tagsüber beim Joggen die Wade zwickt, lockerst du deinen Muskel unwillkürlich. Ereilt dich der Krampf jedoch im Schlaf, ist es bereits zu spät und du wachst mit Schmerzen auf. Als Erklärung für die Muskelkrämpfe kommen verschiedene Ursachen in Betracht.
Nächtliche Wadenkrämpfe können beispielsweise ein Zeichen von Überlastung sein. Vielleicht hast du dich tagsüber besonders verausgabt und durch Schwitzen viel Flüssigkeit verloren. Wenn du diesen Flüssigkeitsverlust nicht rechtzeitig ausgleichst, kann sich das im Schlaf durch Wadenkrämpfe äußern. Durch das Schwitzen verlierst du zusätzlich Mineralstoffe wie Magnesium – und ein Magnesiummangel wird immer wieder mit nächtlichen Wadenkrämpfen in Verbindung gebracht. In Ruhephasen sinkt unser Magnesiumspiegel nämlich auf natürliche Weise ab, weshalb sich durch Magnesiummangel ausgelöste Wadenkrämpfe gerne in der Nacht bemerkbar machen.

 

Daneben kann eine Verkühlung der Wadenmuskulatur ebenso zu einem Krampf führen, etwa wenn deine Füße unter der Bettdecke hervorragen. Auch bestimmte Medikamente gelten als Verursacher von Wadenkrämpfen. Nimmst du beispielsweise Diuretika, Insulin oder Betablocker ein, kann das nächtliche Wadenkrämpfe begünstigen.  

 

Wer ist von nächtlichen Wadenkrämpfen betroffen?

 

Nächtliche Wadenkrämpfe können jeden treffen. Überdurchschnittlich häufig sind allerdings Frauen davon betroffen. Auch Senioren gelten als Risikogruppe. Eine mögliche Erklärung ist, dass sich mit dem Alter unsere Sehnen verkürzen. Diese Sehnenverkürzung kann das Entstehen von Wadenkrämpfen begünstigen. Besonders, wenn du gleichzeitig nicht darauf achtest, deine Wadenmuskulatur ausreichend zu dehnen. Das ist in unserem modernen Alltag schnell passiert. Vielleicht arbeitest du vom Homeoffice aus und sitzt die meiste Zeit des Tages vor deinem Laptop. Dieser Bewegungsmangel schlägt nicht nur auf die Stimmung, sondern kann sich in körperlichen Symptomen wie Rückenschmerzen oder Wadenkrämpfen bemerkbar machen. Sportler sind eine weitere Risikogruppe für Wadenkrämpfe. Diese können entweder direkt beim Training entstehen oder später in der Nacht.

 

viel trinken

Wie kann ich nächtliche Wadenkrämpfe stoppen?

 

Wenn dich nächtliche Wadenkrämpfe heimsuchen, möchtest du sie verständlicherweise so schnell wie möglich stoppen. Viele Betroffene wenden häufig unbewusst das richtige Mittel an. Wenn die Wadenmuskulatur schmerzt, bewegen wir unser Bein instinktiv, um die Muskeln zu lockern. Am besten dehnst du deine Wadenmuskulatur, indem du die Fußspitze zu deinem Körper ziehst und mit deiner Ferse auftrittst. Alternativ kannst du das betroffene Bein nach hinten durchstrecken und deine Ferse dabei fest auf den Boden drücken. Hier bieten sich Yoga-Übungen gut an, um den Körper zu lockern und die nächtlichen Wadenkrämpfe zu stoppen. Nach kurzer Zeit löst sich der Krampf auf und die stechenden Schmerzen verschwinden. Oft bleibt jedoch ein unangenehmes Gefühl zurück wie bei einem Muskelkater.

 

Wie kann ich nächtlichen Wadenkrämpfen vorbeugen?

 

Vorbeugung ist häufig die beste Medizin. Damit dein Schlaf nicht durch nächtliche Wadenkrämpfe beeinträchtigt wird, kannst du selbst Einiges zur Prävention tun.

 

Achte auf deinen Flüssigkeitshaushalt
Trinke über den Tag verteilt genug Wasser, damit dein Körper optimal mit Flüssigkeit versorgt ist. Idealerweise solltest du gleichzeitig auf dehydrierende Genussmittel wie Alkohol verzichten.

 

Dehne deine Beinmuskulatur
Wenn du viel Zeit beim Training im Fitnessstudio verbringst, solltest du vor und nach dem Training durch leichte Dehnübungen sicherstellen, deine Beinmuskulatur einmal gründlich zu bewegen.

 

Achte auf deinen Magnesiumhaushalt
Da Magnesiummangel eine der häufigsten Ursachen für nächtliche Wadenkrämpfe ist, solltest du auf eine ausreichende Zufuhr achten. Am einfachsten gelingt das, wenn du auf eine Magnesiumreiche Ernährung mit vollwertigen Lebensmitteln setzt. Leckere Sommer-Rezepte bieten dir ausreichend Nährstoffe. Haferflocken, Nüsse, Samen, Bohnen, Bananen und grünes Gemüse sind allesamt gute Magnesiumlieferanten.

 

Nahrungsergänzungsmittel in der Schwangerschaft
Die Schwangerschaft ist eine herausfordernde Zeit für den Körper. Werdende Mütter haben einen erhöhten Bedarf an Magnesium und können diesen nicht immer über ihre Ernährung decken. Daher kann es sinnvoll sein, ein Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, wenn dich während der Schwangerschaft nächtliche Wadenkrämpfe heimsuchen. Wichtig aber während der Schwangerschaft: Vorher immer mit deinem Arzt Rücksprache halten!

 

magnesiumreiches Essen

Sind nächtliche Wadenkrämpfe Grund zur Sorge?

 

Muskelkrämpfe in der Wade sind meist harmlos. Gerade, wenn nächtliche Wadenkrämpfe nur gelegentlich auftreten und schnell wieder verschwinden, solltest du dir nicht unnötig Sorgen machen. Manchmal liegt es an einer familiären Veranlagung, dass dich häufiger Wadenkrämpfe ereilen. Diese kannst du durch die oben vorgestellten Dehnübungen normalerweise schnell bekämpfen. Erst, wenn die Häufigkeit der Krämpfe oder deren Intensität plötzlich zunimmt, solltest du zur Sicherheit deinen Arzt kontaktieren. Dieser kann mit dir zusammen an den Ursachen forschen und einen Behandlungsplan erarbeiten, sodass nächtliche Wadenkrämpfe bald der Vergangenheit angehören.

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