Nachtschweiß: Was hilft gegen Schwitzen im Schlaf?

12. Juli 2021

Wenn draußen die Temperaturen in die Höhe steigen, kommt manch einer auch nachts ins Schwitzen. Nachtschweiß tritt häufig in den Sommermonaten auf, kann aber auch als Symptom einer Krankheit auftreten, die wetterunabhängig sind. Du fühlst dich nachts im Schlaf auch manchmal wie in der Sauna? Wir erklären, welche Ursachen Nachtschweiß haben kann und welche Tipps dagegen helfen.

Schwitzen im Schlaf – gut oder schlecht?

Im Schlaf zu schwitzen, ist zunächst einmal gar nicht ungewöhnlich – und auch gar nicht schlecht. Denn das nächtliche Schwitzen dient dem Körper dazu, die eigene Temperatur zu regulieren, Giftstoffe über den Schweiß auszuscheiden und einen Schutzfilm auf der Haut zu bilden. Meist schwitzt man auch nur so leicht, dass man nachts im Schlaf nichts davon mitbekommt. Starker Nachtschweiß hingegen kann der Grund für Störungen im Schlaf sein und zum Beispiel auch als Symptom von bestimmten Erkrankungen wie Hyperhidrose auftreten. Bestimmt hast du es auch schon erlebt, dass du mitten in der Nacht unter Schwitzattacken leidest und sich sogar das Bettzeug klamm angefühlt hat. Kein schönes Gefühl, oder? 

Bett

Ursachen für Nachtschweiß

Eine Ursache für Nachtschweiß kann eine zu hohe Temperatur im Schlafzimmer sein, weshalb wir gerade im Sommer mit starkem Schwitzen auch in der Nacht zu kämpfen haben. Beispielsweise ein zu warmer Schlafanzug oder zu warme Bettwäsche kann dazu führen, dass man im Schlaf vermehrt Schweiß produziert. Auch das zu heiße Duschen oder ein warmes Bad vor der Nacht erhitzen den Körper und fördern so die nächtliche Produktion von Schweiß.

Ein Auslöser für Nachtschweiß kann zudem die Ernährung sein. Scharf gewürztes Essen, Alkohol oder eine reichhaltige, deftige Mahlzeit vor dem Schlafengehen fördern das Auftreten von Nachtschweiß. Denn bei der Verarbeitung des Essens muss der Körper einiges leisten – und kommt übermäßig ins Schwitzen. Auch der Abbau von Alkohol als Giftstoff belastet stark, weshalb Schweißausbrüche in der Nacht gefördert werden.

Sogar ein schlechter Traum und Stress können eine Ursache dafür sein, dass du nachts schweißgebadet im Bett aufwachst. Dann sind diese Schweißausbrüche aber häufig eher um Ausnahmen. Anders ist es bei gesundheitlichen Ursachen. 

Gesundheit und Nachtschweiß 

Wie gut wir schlafen, ist oft ein Hinweis darauf, wie es Körper und Geist geht. Schlafstörungen stehen deshalb bei vielen Menschen als Symptom im Zusammenhang mit psychischem Stress oder einer körperlichen Erkrankung. So verhält es sich auch beim Nachtschweiß.

SchlafenStarker Stress fördert die körperliche Unruhe, sodass es zu Störungen in der Schweißproduktion kommt und nächtliches Schwitzen gefördert wird. Aber auch ein Ungleichgewicht der Hormone kann der Grund für die Störung im gesundheitlichen System des Menschen sein, weshalb Symptome wie nächtlicher Schweiß auftreten. Möglicherweise liegt aber auch eine Hyperhidrose vor. Bei dieser Erkrankung produziert der Körper nicht nur nachts dauerhaft mehr Schweiß als normalerweise üblich. Betroffene sollten bei einem Verdacht der Störung sollte der Rat von einem Arzt eingeholt werden, um eine eventuelle Behandlung und Therapie der Krankheit durch Medikamente zu besprechen. 

Infektionskrankheiten, wie die Grippe oder Pfeiffersches Drüsenfieber, gehen häufig mit Nachtschweiß einher. Das nächtliche Schwitzen hilft dem Körper, die im Fieber steigende Temperatur wieder zu senken und Giftstoffe im wahrsten Sinne des Wortes über die Haut auszuschwitzen. Für den Genesungsprozess ist starkes nächtliches Schwitzen daher sogar förderlich, um das Fieber zu senken.

Auch Autoimmun-, Krebs- oder Stoffwechselerkrankungen sowie neurologische und psychische Erkrankungen können zu starkem nächtlichem Schwitzen führen. Erkrankungen als Ursachen für Nachtschweiß gehen meist mit anderen Symptomen einher. Wer über einen langen Zeitraum mit Nachtschweiß zu kämpfen hat, sollte zur Sicherheit einen Arzt aufsuchen.

Tipps gegen Nachtschweiß 

Wie man am besten gegen Nachtschweiß vorgeht, hängt von der Ursache ab. Der solltest du also zuerst auf den Grund gehen. Einige Tipps können dir dabei helfen, starkem nächtlichen Schwitzen vorzubeugen:

  •     Tagsüber genug trinken
  •     Abends auf stark gewürzte und fettige Mahlzeiten verzichten
  •     Alkohol vermeiden
  •     Luftige Kleidung tragen und eine leichte Decke in der Nacht nutzen
  •     Im Schlafzimmer täglich lüften

Im Sommer ist es sinnvoll, das Schlafzimmer gegen die Sommerhitze zu schützen. Zum Beispiel kannst du die Fenster am Tag abdunkeln, damit sich der Raum durch die Sonneneinstrahlung nicht aufheizt. Vor dem Schlafen solltest du außerdem gut lüften und bei Bedarf mit einem Ventilator für einen erfrischenden Luftzug in der Nacht sorgen.

Im Winter dafür lieber nicht zu stark heizen – die optimale Temperatur zum Schlafen liegt zwischen 15 °C und 18 °C. Auch bei kühlen Außentemperaturen das Lüften nicht vergessen, damit ein angenehmes Raumklima herrscht und du nicht so schnell in der Nacht in starkes Schwitzen kommst.

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Anna Nekrashevich

Tags: Nachtschweiß, Schlafstörung, Schwitzen im Schlaf
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