Sind Lichtwecker besser als „normale Wecker“?

22. September 2022

Man liegt ganz bequem in seinem gemütlichen Bett, träumt gerade von dem absoluten Traumreiseziel und ganz plötzlich wird man brutal durch ein lautes, aufdringliches Geräusch nicht nur aus seinen Träumen, sondern auch schon ganz bald aus seinem wunderbaren Bett gerissen. Den verantwortlichen Übeltäter kennen wir doch alle – unser Wecker. Doch wie können wir diesen morgendlichen Schock umgehen? Den Wecker auslassen und einfach ausschlafen, mag sich zwar im ersten Moment als eine plausible Lösung anhören, ist aber eher weniger zukunftsorientiert. ? Doch zum Glück gibt es die moderne Technik – diese behauptet die Lösung all unserer Aufstehprobleme erfunden zu haben: den Lichtwecker! Was kann der Tageslichtwecker und ist er wirklich besser als ein herkömmlicher Wecker mit seinem zuverlässigen Weck-Ton?

Lichtwecker – Erwachen mit den ersten Sonnenstrahlen

 

Ein Lichtwecker, auch Tageslichtwecker genannt, soll mithilfe seiner Dioden (LEDs) den Sonnenaufgang simulieren. Dafür fängt er bereits 20 bis 60 Minuten vor der eingestellten Weckzeit an, immer heller zu werden. Das Prinzip: das Licht, das die Sonne imitiert, soll die Produktion des Schlafhormons Melatonin stoppen und den Körper stattdessen auf natürliche Weise dazu bringen, wach zu werden. So weckt dich also der künstlich erzeugte Sonnenaufgang.

 

Wenn du nicht bereits von dem Licht aufgewacht bist, setzt bei den meisten Modellen auch der akustische Wecker-Ton ein. Doch die Auswahl des Wecksignals beschränkt sich hierbei nicht nur auf die altbekannten schrillen Alarmtöne. Lichtwecker bieten meistens eine Bandbreite an natürlichen Wecktönen. Wie wäre es mit zartem Vogelgezwitscher? Beruhigendem Meeresrauschen? Oder – für die Tierliebhaber unter uns – Tierstimmen vom Bauernhof? Natürlich muss man auch bedenken, dass es Lichtwecker in zahlreichen Preis- und Qualitätsklassen gibt. Daher kann sich auch die Qualität der Sonnenlicht-Simulation, sowie die Tonqualität von Gerät zu Gerät stark unterscheiden.

Gesund und glücklich Aufwachen?

 

Gut und ausreichend zu schlafen ist wichtig für die Gesundheit. Umgekehrt heißt das also, dass zu wenig Schlaf oder eine schlechte Schlafqualität gesundheitsschädlich ist. Oft fühlen wir uns beim Aufwachen gar nicht erholt und eigentlich noch müder und schlapper als am Vorabend. Doch woran liegt das? Ein Grund dafür ist, dass Licht die Ausschüttung von Wachhormonen steuert. Gerade im Winter haben wir viel zu selten den Luxus mit den ersten Sonnenstrahlen aufzuwachen. Wenn also der Wecker in den kalten Wintermonaten klingelt, ist es oftmals noch stockduster. Genau hier soll uns aber ein Lichtwecker Abhilfe verschaffen und die Ausschüttung der Wachhormone durch die Helligkeit künstlich anregen. Auch soll das nach und nach heller werdende Licht die Ausschüttung des körpereigenen Glückshormons Serotonin fördern und die Produktion von Melatonin, welches uns müde macht, bremsen. Also ist es schon richtig, dass wir uns nach dem Aufwachen mit einem Lichtwecker erholter und glücklicher fühlen können, als mit einem herkömmlichen Wecker.

 

besser aufwachen

Funktionen und Einstellung des Lichtweckers

 

Bei Lichtweckern gibt es nicht nur die eine Weck-Funktion, denn die modernen Geräte sind meist vielseitig nutzbar und ermöglichen diverse, individuelle Einstellungsmöglichkeiten. 

 

Bedienung

Je nach Modell erfolgt die Bedienung am Gerät selbst oder über eine App. Beim Vergleich verschiedener Lichtwecker solltest du darauf achten, wie die Funktionen eingestellt werden können. Zum Teil können nur Basisfunktionen über das Display verändert werden, weitere Einstellungen erfolgen über eine Smartphone-App.

 

Dauer des Sonnenaufgangs

Um gut in den Tag zu starten, sollte der Lichtwecker die Aufwachphase begleiten. Diese Phase kann bis zu 30 Minuten dauern. Achte am besten auf ein Modell, bei dem du die Dauer des Sonnenaufgangs selbst einstellen kannst – passend zu deinen Schlaf- und Aufwachgewohnheiten. Bei vielen Geräten lässt sich die Dauer zwischen 20 und 40 Minuten einstellen. Während der gewählten Zeit wird das Licht immer heller und ändert seine Farbe – inspiriert vom echten Sonnenaufgang in der Natur.

 

Lampen-Funktion

Eine naheliegende Funktion des Lichtweckers: ihn als Lampe nutzen. Da der Lichtwecker auf dem Nachttisch platziert wird, kann er super als Leselampe oder stimmungsvolle Lichtquelle beim Faulenzen im Bett eingesetzt werden. Helligkeit und Wärme des Lichts lassen sich häufig flexibel wählen.
 

Uhrzeitanzeige
Die Uhrzeitanzeige ist eine Funktion, die sich der moderne Lichtwecker mit dem herkömmlichen Wecker teilt. Auf dem Display wird die Uhrzeit meist digital angezeigt, auch wenn der Tageslichtwecker gerade nicht zum Einschlafen oder Wecken im Einsatz ist.

 

unsanft geweckt

 

Wecktöne und Radio

Du hast Zweifel, ob du von dem Licht des Weckers überhaupt wach wirst? Ein berechtigter Einwand, schließlich willst du nicht zu spät kommen. Doch keine Bange: der Lichtwecker hat einen Plan B. Viele Modelle können zusätzlich zum Licht Geräusche abspielen. Das sind häufig sanfte Naturgeräusche oder typische Wecktöne, es gibt aber auch Modelle mit Radio-Funktion. So kannst du dich morgens von Musik wecken lassen.

 

Snooze Funktion

Es gibt Menschen, die gleich beim ersten Weckerklingeln aus den Federn springen. Aber es gibt wahrscheinlich noch mehr Menschen, die ein paar Mal die Snooze Taste am Wecker drücken… immerhin ist es so wunderbar gemütlich und warm im Bett! Doch wie funktioniert das bei Lichtweckern? Ganz ähnlich wie bei einem „normalen“ Wecker. Denn wenn du die Snooze Funktion aktivierst, ertönt nach einer gewissen Zeit – meist nach etwa 8 bis 10 Minuten – ein Weckton. Dieser lässt sich in der Regel aus einer Auswahl an Signalen und Tönen wählen.

Besser einschlafen mit einem Lichtwecker

 

Wie soll denn ein Wecker beim Einschlafen helfen? Der Trick liegt ähnlich wie beim Aufwachen im cleveren Einsatz von Licht und Helligkeit. Während zum Aufwachen das Licht des Weckers stetig heller wird und sich die Lichtfarbe von einem warmen zu einem eher kalten Ton ändert, wird dieser Prozess zum Einschlafen umgekehrt. Als Simulation des Sonnenuntergangs wird das Licht immer schwächer und wärmer, um die Melatonin-Produktion anzukurbeln. Bei Lichtweckern mit Einschlaf-Funktion kann die Dauer dieser Phase meist ebenfalls eingestellt werden. 

 

aufwachen mit Lichtwecker

Design – Lichtwecker als Einrichtungsgegenstand

 

Vielleicht hattest du als Kind einen Wecker mit einem Motiv aus deiner Lieblingsserie oder von deinem liebsten Sportverein. In jedem Fall war der Wecker ein persönlicher Gegenstand, der als Deko im Schlafzimmer diente. Moderne Lichtwecker sind nicht ganz so farbenfroh, aber designtechnisch haben sie dennoch einiges auf Lager. Beliebt sind vor allem runde und kugelige Formen. So erinnert der beleuchtete Lichtwecker schon allein durch seine Form an die Sonne. Mal sind Uhrzeitanzeige und Display mittig platziert, mal am unteren Rand. Einige Modelle sind auch mit einem Sockel ausgestattet, zum Beispiel in Metall- oder Holz-Optik. Schau am besten einfach mal, welches Design du für deinen Nachttisch am schönsten findest!

Bekannte Hersteller 

 

Lichtwecker gibt es von unterschiedlichen Herstellern. Häufig haben diese sogar mehrere Geräte im Sortiment, die im Funktionsumfang und demnach im Preis variieren. Vom Einsteigermodell mit wenigen Einstellungsmöglichkeiten und einer begrenzten Auswahl an Wecktönen bis zum Premium-Modell mit vielen Zusatzfunktionen und individuellen Einstellungen ist alles dabei. 

 

Zu den bekanntesten Herstellern für Lichtwecker gehören:

  • Philips
  • Beurer
  • Grundig
  • Lumie

 

Natürlich gibt es noch andere Anbieter – ein Vergleich im Internet oder ein Besuch im Elektrofachhandel eignen sich ideal, um sich einen Überblick zu verschaffen. Ob vor Ort oder online, schaue dir die Modelle an und vergleiche Funktionen sowie Preis-Leistung. Der Vorteil vor Ort: du kannst dir den „Sonnenaufgang“ der Lichtwecker live anschauen und bekommst so einen super Eindruck vom Produkt.
 

Die Nachteile von Lichtweckern

 

Auch wenn ein Lichtwecker zahlreiche Vorteile mit sich bringt, er hat auch seine Nachteile. Zum Beispiel muss man bedenken, dass der Lichtwecker sanft wecken soll. Daher gibt es keine konkrete Weckzeit, sondern viel mehr eine Zeitspanne, in der man wach wird. Das ist nicht für jedermann etwas?

 

Ebenfalls sollte man bedenken, dass jeder von uns eine individuelle Licht- und Tonintensität braucht. Diejenigen unter uns, die auch sonst in einem eher hellen Schlafzimmer und bei offenem Fenster mit Vogelgezwitscher schlafen, brauchen sicherlich eine höhere Intensität als diejenigen, die es gewohnt sind in einem dunkeln, stillen Raum zu schlafen. Auch könnte sich dein Partner oder deiner Partnerin von deinem Lichtwecker gestört fühlen. Wenn deine bessere Hälfte nicht gerade einen viel festeren Schlaf hat als du, wird er oder sie nämlich ebenfalls von dem Aufwachprozess betroffen sein – egal, ob ungewollt oder nicht. Ein Wecker, der nach einmaligem Klingeln ausgemacht wird, hat in dem Punkt doch schon seine Vorteile.

Unser Fazit

 

Ob der Lichtwecker nun besser ist als ein „normaler“ Wecker oder nicht, ist nicht allgemein zu beantworten. Aber diejenigen, die sich mit dem Aufwachen tagtäglich schwertun und nur noch genervt von ihrem schrillen Wecker sind, die sollten den Lichtwecker einfach mal ausprobieren. Schließlich besteht die Möglichkeit, dass er genau das Richtige für dich ist und die morgendliche Qual des Aufstehens in einen sanften Prozess verwandelt. 😊

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