So sicherst du das Hochbett

17. September 2019

Ein Hochbett ist der Traum vieler Kinder und lässt sich im Kinderzimmer super als Platzsparwunder nutzen: Oben Schlafplatz, unten Spielecke, Schreibtisch oder Stauraum! Doch so toll ein Hochbett auch ist, oft ist die Sicherheit ein Kritikpunkt. Auf einige Dinge solltet ihr bei der Anschaffung und Nutzung des Hochbettes achten. 

Für wen ist ein Hochbett geeignet?

Für Hochbetten gibt es mittlerweile bestimmte Sicherheitsstandards, wodurch Unfallrisiken minimiert werden. Generell empfiehlt sich ein Hochbett aber erst für ältere Kinder. Die Bundesarbeitsgemeinschaft für Kindersicherheit e.V. rät dazu, Kinder erst ab dem 6. Lebensjahr im Hochbett schlafen zu lassen. Ob sich für euch ein solches Bett eignet, hängt aber von eurem Kind ab. Wenn es sicher genug ist, um problemlos vom Bett hoch und runter zu klettern, ist eine wichtige Voraussetzung erfüllt. Ihr solltet aber auch berücksichtigen, wie vernünftig euer Kind ist bzw. wie gut es auf Anweisungen hört. Denn das Spielen auf dem Hochbett birgt das größte Risiko für Unfälle. Ältere Kinder können dieses Risiko meist besser einschätzen und sind vorsichtiger. Bei Schlafwandeln, ADHS und Epilepsie ist ein Hochbett nicht geeignet.

Höhe des Hochbettes

Es gibt verschieden hohe Hochbetten. Wem ein „richtiges“ Hochbett zu riskant ist, kann ein Mini-Hochbett wählen. Die Liegefläche ist leicht erhöht, sodass unter dem Bett Stauraum für Spielsachen und Kuscheltiere zur Verfügung steht. Die Leiter ist meist nur sehr niedrig, sodass beim Fallen das Verletzungsrisiko sinkt.

Midi-Hochbetten bieten unter der Liegefläche etwa bis zu 1 m Höhe Platz für eine Kuschelecke, den Spielteppich oder das Spielzeuglager.

Ein hohes Hochbett ab 1,40 m Platz unter dem Bett ist eher für Teenager geeignet. Sie lassen sich zum Beispiel super mit dem Schreibtisch kombinieren, der einfach unter dem Bett platziert wird.

Sicheres Hochbett

Platzsparend ist natürlich eine Leiter am Hochbett. Für kleinere Kinder solltet ihr aber unbedingt umrüsten! Denn zu schmale Stufen oder gar runde Sprossen sind keine sichere Wahl. Lieber eine Treppe mit ausreichend Stufenbreite und -tiefe wählen.

Der Rausfallschutz an Hochbetten lässt sich leicht umsetzen. Mit Ausnahme der Treppenöffnung sollten alle Seiten lückenlos umschlossen sein. Vorsicht bei senkrechten oder waagerechten Stäben: Je nach Abstand zwischen den Stäben droht für kleine Kinder die Gefahr, hindurch zu rutschen und sich zu verletzen. Hier am besten auf eng beieinanderliegende Stangen, Gitter oder geschlossene Elemente achten.

Außerdem sollte der Rausfallschutz hoch genug sein. Die Norm sieht eine Mindesthöhe von 16 cm ab Matratze vor. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, wählt aber gerade bei kleineren Kindern einen höheren Schutz. Eine Alternative ist ein Tunnelzelt. Es schützt euer Kind vorm Herausfallen an den Seiten des Bettes und hindert das Kind außerdem daran, sich im Bett hinzustellen.

Fester Stand

Dübelt das Hochbett an der Wand fest. So sorgt ihr nicht nur für festen Stand, sondern stellt auch sicher, dass zwischen Wand und Bett keine Lücke entsteht, durch die das Kind hindurchfallen oder in der es sich einklemmen kann.

Je nachdem, wie klein eure Kinder sind, solltet ihr das Hochbett nicht in Reichweite eines Fensters platzieren. Das stellt nämlich eine große Gefahrenquelle für neugierige Kletterer da. Teenager können ihr Bett hingegen auch neben einem Fenster haben – Ausreichend Vernunft vorausgesetzt. ?

Oben wird nur geschlafen

nicht zum spielen

 Klare Regeln sind das A und O für die Sicherheit eures Kindes. Deshalb solltet ihr deutlich machen: Oben wird nur geschlafen, unten darf gespielt werden. Unfälle passieren nämlich am schnellsten beim Toben und Klettern am und oben auf dem Bett. Aus diesem Grund solltet ihr euch gut überlegen, ob ein Hochbett mit Rutsche oder Klettermöglichkeiten eine gute Idee ist. Das Unfallpotenzial ist bei solchen Modellen deutlich höher.

Platz um das Hochbett freihalten

Achtet darauf, dass die Fläche um das Hochbett herum möglichst frei ist. Möbelstücke sollten nicht direkt in der Nähe stehen, damit euer Kind nicht darauf fallen kann. Auch Spielsachen sollten jeden Abend vor dem Schlafengehen aus dem Weg geräumt werden – Sicherheit ist doch ein guter Grund zum Aufräumen, oder? ? Weiche Spielmatten sorgen zusätzlich für einen weicheren Untergrund, der gerade bei Laminat oder Fliesenboden empfehlenswert ist.

Licht an

Bestimmt muss euer Kind nachts hin und wieder mal zur Toilette oder möchte zum Kuscheln zu euch ins Bett kommen. Für nächtliche Ausflüge solltet ihr ausreichend Beleuchtung bereitstellen. Eine Lampe am Bett, die das Kind selbst einschalten kann, ist zum Beispiel eine Lösung. Achtet darauf, dass euer Kind die Lampe ganz einfach erreichen kann. Auch ein Lichtschalter für die Deckenbeleuchtung in greifbarer Nähe ist eine Möglichkeit.

Fazit

Ob ihr eurem Kind den Traum von einem Hochbett erfüllen möchtet, solltet ihr individuell entscheiden. Mit einigen Sicherheitsvorkehrungen könnt ihr Unfallrisiken minimieren. Generell solltet ihr auch überlegen, ob euer Kind verantwortungsvoll mit dem Hochbett umgehen kann und motorisch sicher genug dafür ist. Vielleicht ist ein Himmelbett eine schöne Alternative – auch hier ist der Wohlfühlfaktor groß.

Bildnachweise:

Alex Green / pexels.com

Maël Balland / pexels.com

Tags: KinderBettGuter Schlaf
Kategorien: Allgemein, Schlaf gut