Ab wann sollten Kinder keinen Mittagsschlaf mehr halten?

25. Mai 2022

Wenn deine Kinder langsam größer werden, stellt sich dir vielleicht die Frage: Ab wann sollte es keinen Mittagsschlaf mehr für die Kleinen geben? Während sie als Neugeborene und im Kleinkindalter besonders viele Erholungspausen gebraucht haben, werden die Kleinen langsam immer selbstständiger. Mit zunehmendem Alter verändert sich ihr Schlafbedarf und ihre Schlafenszeiten nähern sich denen von Erwachsenen an. Wir verraten dir, ab wann deine Kinder groß genug sind, um ihren spannenden Alltag ohne Mittagsschlaf zu bestreiten.

Ab wann ist der Mittagsschlaf überflüssig?

 

Mittagsschlaf bis wannKleine Kinder brauchen regelmäßige Erholungspausen. Da sie sich noch im Wachstum befinden, sieht ihr Schlafbedarf anders aus als für uns Erwachsene. Anstatt dass sich ihre Ruhezeiten nur auf die Nacht beschränken, fordern sie öfter am Tag ein Nickerchen ein. Dies ist wichtig für eine gesunde Entwicklung: im Schlaf produziert ihr Körper Wachstumshormone, die die Zellerneuerung anregen und das Immunsystem stärken. Der Mittagsschlaf hilft deinen Kindern dabei, ausreichend Erholung zu finden und gibt ihnen die Möglichkeit, die Eindrücke des Tages zu verarbeiten sowie Gelerntes zu festigen. Doch ab wann sollten deine Kinder keinen Mittagsschlaf mehr bekommen? Und kann man überhaupt eine allgemeine Empfehlung aussprechen, wo jedes Kind doch einzigartig ist und seine individuellen Bedürfnisse hat?

Die Vorteile von Mittagsschlaf

 

Ausreichend Schlaf ist wichtig für unser Wohlbefinden – das gilt für Groß und Klein gleichermaßen. Mittagsschlaf kann sogar auch für Erwachsene noch viele Vorteile haben:

  • Er wirkt sich positiv auf die Stimmung aus
  • Er hilft dir beim Stressabbau
  • Er entspannt dein Herz-Kreislauf-System und beugt Bluthochdruck vor
  • Er verbessert deine Konzentrationsfähigkeit
  • Er fördert die Kreativität
  • Er stärkt das Gedächtnis

 

Gerade der letzte Punkt ist besonders wichtig für Kinder, für die jeder neue Tag spannende Entdeckungen bereithält. Kinder, die gut schlafen, haben die Nase vorn, wenn es um Konzentration und Leistungsfähigkeit geht. Sie können sich viel besser an neu Gelerntes erinnern. Dies liegt daran, dass ausreichender Schlaf die Reifungsprozesse des Gehirns unterstützt. Besonders genügend Tiefschlaf zu finden, ist wichtig für die körperliche Regeneration – und sorgt für ein gesundes Wachstum bei deinen Sprösslingen.

 

Neues lernen

 

Auch wenn diese positiven Eigenschaften vor allem auf die längere Schlafphase in der Nacht zurückzuführen sind, trägt der Mittagsschlaf seinen Anteil dazu bei, dass deine Kleinen genug Power für den Tag haben. Die kleinen Abenteurer haben schließlich Großes vor und wollen die Welt entdecken. Doch nicht jedes Kind ist gleich – ab wann es keinen Mittagsschlaf mehr braucht, kannst du jedoch durch einige Beobachtungen herausfinden.

 

Genug geträumt – ab wann kein Mittagsschlaf mehr?

 

Kann man allgemein eine Empfehlung aussprechen, ab wann kein Mittagsschlaf mehr benötigt wird? Wenn dein Kind nachts durchschlafen kann, ist das bereits ein gutes Zeichen. Vor allem, wenn es mit der Nachtruhe seinen gesamten Schlafbedarf abdecken kann. Ab wann dein Sprössling soweit ist, entscheidet er oder sie allerdings selbst.

 

gemeinsam spielen

 

Genauso wenig wie du Mittagsschlaf erzwingen kannst, kannst du ihn deinem Kind verweigern. Außerdem ist der Prozess eine dynamische Angelegenheit. Vielleicht verzichtet dein Kind schon seit einer Weile auf ein Nickerchen zu Mittag, ist aber plötzlich tagsüber wieder müde und braucht eine zusätzliche Ruhepause. Vor allem Übergangsphasen im Leben der Kleinen können diesen Mehrbedarf an Schlaf auslösen, etwa wenn deine Kinder den Kindergarten verlassen und plötzlich zu den Schulkindern gehören. Lass die Kleinen in dieser Phase ruhig auch mal tagsüber ausruhen – irgendwann werden sie von selbst wieder munterer und verzichten auf das zusätzliche Nickerchen.

 

Wenn der Mittagsschlaf zu lange dauert oder dein Kind schlicht und ergreifend keinen Mittagsschlaf mehr benötigt, merkst du das vor allem nachts beim Zubettgehen. Vielleicht wird dein Liebling einfach nicht müde, kann schlecht einschlafen oder wacht immer wieder auf. Dann lohnt es sich, einmal damit zu experimentieren, wie sich ein fehlendes Nickerchen zu Mittag auf das Zubettgehen deines Kindes am Abend auswirkt. Schläft es nachts wieder selig ein – und vor allem durch – hast du deine Antwort gefunden.

 

Woran merke ich, ob mein Kind genügend Schlaf bekommt?

 

Wir alle wollen uns nach dem Aufwachen fit genug fühlen, um voller Energie in den Tag zu starten. Das ist für deine Kinder nicht anders. Der Schlüssel, um die Voraussetzungen für eine gesunde Nachtruhe zu legen, ist das Etablieren des richtigen Schlafrhythmus für die Kleinen. Ermutige deine Lieblinge dazu, auf ihren Körper zu hören und hilf ihnen dabei, die Signale richtig zu deuten. Auch Kinder können artikulieren, wann sie eine Erholungspause benötigen. Nur tun sie das nicht immer mit Worten. Eine plötzliche Verschlechterung der Stimmung, Weinen oder Quengeln deuten häufig darauf hin, dass dein Kind müde ist. Normalerweise verliert es dann auch die Lust und das Interesse am Spielen. Stattdessen gähnt es und reibt sich die Augen – Zeit, es mit einer Gute-Nacht-Geschichte ins Reich der Träume zu begleiten.

 

Müdigkeit beim Kind bemerken

 

Umgekehrt stecken ausgeschlafene Kinder voller Energie und Tatendrang. Sie haben eine sprudelnde Fantasie und stecken dich mit ihrer Neugier auf das Leben an. Auch ihre Stimmung ist oft weniger weinerlich. Gut verständlich, denn gut erholt macht das Leben einfach mehr Spaß. Wenn du dich nicht allein auf die Beobachtungen deines Lieblings bei Tag verlassen willst, kann sich das Führen eines Schlaftagebuchs lohnen. Darin notierst du dir, wann deine Kleinen zu Bett gehen und wie sich ihr Schlaferlebnis gestaltet. Fällt das Einschlafen leicht und schlummern sie friedlich durch? Oder werden sie immer wieder wach und verweigern das Zubettgehen? Je nach Schlafverhalten kannst du den Mittagsschlaf kürzen oder gegebenenfalls wieder einführen. An den positiven Veränderungen deiner Maßnahmen kannst du ganz leicht erkennen, ab wann kein Mittagsschlaf mehr benötigt wird.

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