Astronomie-Anfänger aufgepasst: So kannst du Sternbilder erkennen

10. Oktober 2023

Kennst du dich am Nachthimmel aus? An lauen Sommerabenden macht es besonders viel Spaß, gemütlich im Freien zu sitzen und am Himmel nach Sternbildern zu suchen. In einer klaren Nacht ist es sogar mit bloßem Auge möglich, verschiedene Sternbilder zu erkennen. Als Astronomie-Anfänger kann es zu Beginn jedoch ein wenig knifflig sein, sich am Nachthimmel zurechtzufinden. Damit der Einstieg in dein neues Hobby frustfrei gelingt, geben wir dir hilfreiche Tipps zur Orientierung am Nachthimmel. So kannst du nach ein bisschen Übung schon bald die bekanntesten Sternbilder erkennen – und Familie und Freunde mit deinem Astronomie-Wissen beeindrucken.

Was sind bekannte Sternbilder?

 

Wenn wir abends nach oben in den Himmel schauen und funkelnde Sterne in der Dunkelheit über uns aufleuchten, sind wir wie in den Bann gezogen und können unsere Augen gar nicht mehr abwenden. Menschen haben schon seit jeher eine große Faszination für den Nachthimmel gehegt. Frühere Hochkulturen wie die Ägypter haben den Himmel bereits studiert und verschiedene Sternbilder aufgezeichnet. Indem sie bestimmte Sterne am Himmel mit einer Linie untereinander verbanden, konnten die ägyptischen Sterneguckern sich spezielle Sternformationen besser merken und in anderen Nächten leichter wiederfinden. Auch heute noch ist es nützlich, Sternbilder erkennen zu können. Dieses Wissen ist nicht nur spannend, sondern kann dir auch dabei helfen, ganz ohne Kompass die Himmelsrichtungen zu finden. Denn du kannst dich ganz einfach an den Sternbildern und am Nordstern orientieren.

 

Sternenhimmel

Wie kann ich mich am Nachthimmel zurechtfinden?

 

Neben den Tierkreiszeichen, die wir von den Horoskopen her kennen, gehören in unseren Breiten der Große Wagen, die Kassiopeia oder der Große Bär zu den bekanntesten Sternbildern. Aber Astronomie-Anfänger müssen sich erstmal ein wenig grundlegendes Wissen zum Sternhimmel aneignen, bevor sie in der Lage sind, diese Sternbilder sicher erkennen zu können. Dieses Grundwissen ist für die Orientierung am Nachthimmel unerlässlich:

 

  • Von Osten nach Westen
    Die Sterne tun es der Sonne gleich und ziehen von Osten nach Westen. Solche Sterne, die im Westen stehen, gehen deshalb schneller unter. Das solltest du beachten, wenn du im Westen stehende Sternbilder wie Krebs und Wasserschlange erkennen willst. 
  • Sichtbarkeit
    Auch wenn es schön wäre: Du kannst nicht alle Sternbilder von überall aus sehen. Während du einige Sternbilder das ganze Jahr über sehen kannst, gibt es einige, die du nie zu sehen bekommst, wenn du nicht auf die andere Seite der Erde reist. Nur am Äquator ist es theoretisch möglich, im Laufe des Jahres alle Sternbilder am Himmel zu erkennen.
  • Einfluss von Sonne und Mond
    Beim Sterngucken spielen immer auch zeitliche Faktoren eine Rolle. Wann die Sonne untergeht und wie hell der Mond strahlt, kann sich darauf auswirken, welche Sternbilder du in einer bestimmten Nacht überhaupt erkennen kannst. Bei Vollmond etwa leuchtet der Mond so hell, dass er viele Sterne überstrahlt.
  • Jahreszeiten
    Welche Planeten oder Sternbilder du am Nachthimmel ausfindig machen kannst, ändert sich im Laufe der Jahreszeiten.
  • Wohnort
    Lichtverschmutzung in Großstädten beeinträchtigt nicht nur unseren Schlaf, sondern ist ein richtiges Problem für Hobby-Astronomen. Denn durch das grelle Licht von Straßenlaternen und Co. kann man in manchen Städten 95% der eigentlich sichtbaren Sternbilder gar nicht mehr erkennen. Wenn du in einer ländlichen Region lebst, hast du deshalb einen Vorteil. Großstädter fahren am besten ein wenig aus der Stadt raus, um beim Sternegucken möglichst viele Sternbilder erkennen zu können.

 

Der grosse Wagen

Brauche ich ein Teleskop, um Sternbilder erkennen zu können?

 

Die meisten Menschen stellen sich einen typischen Sterngucker mit passender Ausrüstung vor: Auf einer Sternwarte sitzend und durch ein großes Teleskop blickend. Doch keine Angst, als Astronomie-Anfänger reichen dir schon einfache Hilfsmittel, um dich am Himmelszelt zurechtfinden zu können. Zunächst benötigst du eine drehbare Sternenkarte. Zusätzlich kann ein Fernglas oder ein Teleskop nützlich sein, wenn du ein bestimmtes Sternbild im Detail betrachten möchtest. Doch zwingend erforderlich ist das nicht, besonders dann nicht, wenn du dein neues Hobby erst einmal austesten möchtest und erstmal nicht viel Geld investieren möchtest. Viele Sternbilder kann man in klaren Nächten nämlich schon mit bloßem Auge erkennen. Dank der modernen Technik machen es dir als Anfänger zudem Sternhimmel Apps leicht, dich besser am Nachthimmel orientieren zu können. Kostenlose Apps wie „Sky View Lite“ oder „Sky Guide" zeigen dir nicht nur, welche Sternbilder du gerade am Himmel sehen kannst, sondern vermitteln dir noch dazu spannendes Zusatzwissen zu den einzelnen Planeten und Sternkonstellationen.

Star-Hopping: So findest du neue Sternbilder am Nachthimmel 

 

Anfänger sollten sich zunächst mit dem Großen Wagen und der Kassiopeia vertraut machen. Diese beiden Sternbilder sind verlässliche Wegweiser am Himmel. Sie sind in jeder Nacht sichtbar, stehen sich genau gegenüber und bieten dir daher einen idealen Orientierungspunkt. Sobald du einen der beiden ausgemacht hast, kannst du sie als Ausgangspunkt nutzen, um neue Sternbilder erkennen zu können. Diese nützliche Technik nennt sich Star-Hopping und sie ist auch für Anfänger schnell zu lernen.

 

Beim Star-Hopping startest du von einem dir bekannten Sternbild oder einem hellen Stern wie dem Polarstern. Von diesem ausgehend kannst du dir dann mithilfe deiner Sternkarte den Weg zum nächsten Sternbild suchen. Wenn du dich als Astronomie-Anfänger einmal am Star-Hopping versuchen willst, startest du am besten mit einer einfachen Übung, etwa vom Großen Wagen aus den Großen Bären zu erkennen. Der Große Wagen besteht aus sieben sehr hellen Sternen, von denen vier den Wagenkasten formen und die drei restlichen die Wagendeichsel. Von der Deichsel aus kannst du den großen Bären erkennen. Genau genommen ist der Große Wagen eigentlich kein eigenes Sternbild, sondern formt nur den hinteren Teil des Großen Bären. Drei auffällige Sternpaare in Richtung des Löwen bilden die gut erkennbaren Pranken des Bären, während der Kopf eher unscheinbar ist. Den Großen Wagen zu kennen ist übrigens noch in anderer Hinsicht nützlich: Wenn du die gedachte Verbindungslinie der beiden hinteren Sterne des Großen Wagens um das Fünffache verlängerst, findest du deinen Weg zum Polarstern.

 

Mit einem Teleskop die Sterne beobachten

Bildnachweise:

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