Anti-Dekubitus-Matratze: Darauf solltest du achten

21. April 2022

Was stellst du dir unter einer Anti-Dekubitus-Matratze vor? Die in der Krankenpflege eingesetzten Spezialmatratzen werden zur Behandlung von Druckgeschwüren eingesetzt, die sich bei langem Liegen bilden. Doch welches Prinzip machen sie sich zu Nutze, um die perfekte Druckentlastung zu erzielen? Wir stellen dir verschiedene Arten von Anti-Dekubitus-Matratzen vor und verraten dir, auf welche Kriterien du achten musst, um ein geeignetes Modell für dich oder deine Angehörigen zu finden.

Was ist eine Anti-Dekubitus-Matratze?

 

Der Kauf einer Anti-Dekubitus-Matratze ist eine kleine Herausforderung. Ist es schon nicht einfach, für sich selbst die optimale Matratze zu finden, so wird die Aufgabe noch komplexer, wenn du eine Matratze für eine pflegebedürftige Person kaufen musst. Aber worum genau handelt es sich bei dieser speziellen Matratze mit dem komplizierten Namen?

 

Eine Anti-Dekubitus-Matratze ist eine Matratze, die in der Krankenpflege eingesetzt wird. Wenn jemand viel und lange liegt, kommt es vor, dass sich an gewissen Körperstellen Wundliegegeschwüre bilden. Der Fachbegriff für diese lautet Dekubitus und kommt aus dem Lateinischen (decumbere = niederlegen). Eine Anti-Dekubitus-Matratze soll bei der Behandlung eines Druckgeschwürs eingesetzt werden und dient ebenso der Prophylaxe, damit es bei bettlägerigen Patienten erst gar nicht zu einem Dekubitus kommt.

 

Wie funktioniert eine Anti-Dekubitus-Matratze?

 

Um zu verstehen, wie eine Anti-Dekubitus-Matratze funktioniert, musst du dir zunächst vergegenwärtigen, wodurch es überhaupt zu einem Dekubitus kommt. Wenn auf bestimmten Körperstellen über einen längeren Zeitraum hinweg Gewicht bzw. Druck lastet, kann ein Wundgeschwür entstehen. Die häufigste Ursache ist langes Liegen, weshalb kranke und pflegebedürftige Menschen besonders gefährdet sind. Der stetige Druck, der beim Dauerliegen auf das Gewebe ausgeübt wird, führt zu einer mangelnden Blut- und Sauerstoffversorgung. Die Folge: Das Hautgewebe wird geschädigt und stirbt langsam ab.

 

Genau hier kommt die Anti-Dekubitus-Matratze ins Spiel. Sie verhindert das Wundliegen, indem sie den Druck vermindert, dem besonders empfindliche Körperpartien wie Hüfte, Schulter oder Gesäß ausgesetzt sind. Die optimale Druckverteilung ist beim Kauf einer entsprechenden Pflegematratze daher ein wichtiges Entscheidungskriterium. Dabei kommt es vor allem darauf an, dass die Matratze nicht nur den Auflagedruck reduziert, sondern gleichzeitig die Zeitspanne verkürzt, in der bestimmte Körperpartien Liegedruck ausgesetzt sind.

 

Funktion einer Anti-Dekubitus-Matratze

Welche Wirkprinzipien machen die Pflegematratze so effektiv?

 

Eine gute Anti-Dekubitus-Matratze sorgt für ein gutes Liegegefühl und schenkt pflegebedürftigen Menschen wieder erholsamen Schlafkomfort. Dies gelingt ihr vor allem dank drei Wirkprinzipien

  • Wechseldruck
  • Weichlagerung
  • Mikro-Stimulation

 

Wechseldruck-Matratzen sind luftgefüllte Matratzen, die aus mehreren Kammern bestehen. Sie können automatisch abwechselnd mit Luft aufgepumpt und wieder entleert werden, wodurch verschiedene Körperstellen abwechselnd wohltuende Druckentlastung erfahren.

 

Weichlagerungsmatratzen sind Schaummatratzen, die aus einem zweischichtigen Kern bestehen. Durch die unterschiedlichen Schnitttechniken wird der Liegedruck gleichmäßig verteilt und das weiche Schaummaterial lässt den Kranken oder die Kranke angenehm in die Matratze einsinken.

 

Matratzen mit Mikro-Stimulation machen sich die Eigenbewegungen der pflegebedürftigen Person zunutze, weshalb sie die Körperwahrnehmung unterstützen. Sie bestehen aus einem Lattenrost und einer darauf positionierten Schaumstoffmatratze. Während der Lattenrost die Körperbewegungen der oder des Pflegebedürftigen gut abfängt, hilft die Schaumstoffmatratze dabei, entstehenden Körperdruck optimal zu verteilen.

 

Welche Kriterien muss ich bei der Auswahl der geeigneten Matratze beachten?

 

Welche Anti-Dekubitus-Matratze am besten für deine Zwecke geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Beim Matratzenkauf solltest du folgende Kriterien im Hinterkopf behalten, damit die Pflegematratze optimal zu den Bedürfnissen der oder des Pflegebedürftigen passt.

  • Therapieziele: Wie soll die Matratze die Rehabilitation des Patienten unterstützen?
  • Eigenbewegung: Kann sich die betroffene Person selbst bewegen oder nicht?
  • Betroffene Körperstellen: Wo muss Druck reduziert werden?
  • Dekubitus-Grad: Ist das Wundgeschwür oberflächlich oder sind bereits tiefe Gewebeschichten betroffen?
  • Körpergewicht: Wie schwer ist die Person?
  • Kosten: Wie viel Geld steht zur Verfügung?

 

Anti-Dekubitus-Matratze auswählen

Welche Anti-Dekubitus-Matratze beugt einem Wundgeschwür am besten vor?

 

Zur Prophylaxe eines Wundgeschwürs sind einige Anti-Dekubitus-Matratzen besonders gut geeignet. Eine davon ist die Viscoschaummatratze. Das Prinzip dahinter: Eine obere Schicht aus Viscoschaum führt in Kombination mit einem Matratzenkern aus Komfort- oder Kaltschaum zu maximaler Druckentlastung.

 

Eine Würfelmatratze ist ebenfalls eine ausgezeichnete Wahl, um einem Druckgeschwür vorzubeugen. Es handelt sich dabei um eine Schaumstoffmatratze, deren Oberfläche so eingeschnitten wurde, dass eine würfelförmige Struktur entsteht. Diese Würfelelemente passen sich dem Körper der pflegebedürftigen Person an und verhindern so, dass auf bestimmte Stellen ein zu großer Druck ausgeübt wird. Sie sind sowohl dazu geeignet, einen Dekubitus zu verhindern, als auch bereits bestehende, leichte Wundgeschwüre zu behandeln. So kann der Kranke wohlverdiente Entspannung finden, während sich die Muskeln und Gelenke über Nacht regenerieren.

 

Wie viel kostet eine Anti-Dekubitus-Matratze?

 

Wie viel eine Anti-Dekubitus-Matratze kostet, hängt von der Ausstattung und dem gewählten System ab. Prinzipiell lohnt es sich bei einem Dekubitus, die Krankenkasse nach einer Kostenübernahme zu fragen. Besonders hochpreisig sind Matratzen mit Mikro-Stimulation, die bei etwa 1500 € in der Anschaffung anfangen. Sie eignen sich vor allem für Patienten, die auch in Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit viel im Bett liegen müssen. Würfelmatratzen dagegen sind deutlich kostengünstiger. Sie bieten perfekte Druckentlastung zu etwa einem Drittel des Preises.

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