Was ist Schlafapnoe?

29. Februar 2024

Schlafapnoe macht eine entspannte Nachtruhe zur Herausforderung. Viele Betroffene des Syndroms, das durch nächtliche Atemaussetzer gekennzeichnet ist, berichten von dauerhaft schlechtem und unruhigem Schlaf. Das schränkt nicht nur die Lebensqualität ein, sondern langfristig kann die mangelnde Sauerstoffzufuhr während der Nacht zu Gesundheitsschäden führen. Wir verraten dir, wie du eine Schlafapnoe erkennen und erfolgreich behandeln kannst, damit du nachts endlich wieder Tiefenentspannung genießt. 

Diagnose Schlafapnoe: Was hat es mit der Schlafstörung auf sich?

 

Bist du schon einmal während der Nacht aus dem Schlaf geschreckt, weil dein Atem plötzlich ausgesetzt hat? Eine Apnoe im Schlaf ist ein natürliches Phänomen, das auch gesunde Menschen betreffen kann. Doch wenn die Atmung während des Schlafs dauerhaft verringert ist oder es wiederholt zu Atemstillständen kommt, liegt der Verdacht auf die Erkrankung Schlafapnoe nahe. Die griechische Bezeichnung Apnoe steht bezeichnenderweise für „ohne Luft“, und genau diese wiederkehrende Luftnot ist charakteristisch für das Schlafapnoe-Syndrom. 

 

Unter die Diagnose Schlafapnoe werden verschiedene Erkrankungen gefasst, bei denen der Atem in der Nacht für mindestens zehn Sekunden stark reduziert ist. Verringert sich der Luftstrom dabei um mehr als 90 Prozent, kommt es also zu einem Aussetzen der Atmung, sprechen Mediziner von einer Apnoe. Ist der Atem lediglich reduziert, ohne dass es zu kompletten Atemstillständen kommt, wird eine Hypopnoe diagnostiziert. Doch egal, in welcher Form sich die Krankheit Schlafapnoe präsentiert, sie stellt immer eine Gefahr für die Gesundheit dar. Denn die durch die Atemaussetzer bedingte mangelnde Sauerstoffsättigung im Blut setzt den Körper unter Stress. Als Reaktion darauf setzt der Körper alle Hebel in Bewegung, um das Atemzentrum im Gehirn zu alarmieren. Durch dieses Signal verstärken sich die Atembemühungen schließlich, während Puls und Blutdruck gleichzeitig durch die Decke schießen. Als Folge schrecken die Betroffenen aus ihrem Schlaf auf und nehmen endlich ein paar tiefe Atemzüge. Das Beunruhigende ist, dass sich diese Atemstillstände bis zu hundertmal pro Nacht wiederholen und minutenlang anhalten können. Dadurch sendet das Gehirn immer wieder Weckreaktionen, sodass die betroffenen Personen unter stark fragmentiertem Schlaf leiden. Weil sie die verschiedenen Schlafphasen während der Nacht nicht vollständig durchlaufen, stellt sich außerdem nicht die nötige Erholung ein.

Wie kann ich erkennen, ob ich unter einer Schlafapnoe leide?

 

Zunächst klingt es paradox, dass Betroffene lange nichts von ihrer Schlafapnoe merken. Die Atemstillstände klingen für Außenstehende nach einem extremen Erlebnis – wie kann es da sein, dass sich die Patienten ihrer Krankheit selbst nicht bewusst sind? Das Problem liegt darin, dass die Weckreaktion unbewusst abläuft. Gerade Einzelschläfer bekommen von ihren nächtlichen Atemaussetzern häufig nichts mit. Es gibt jedoch Anzeichen, an denen du auch im Wachzustand auf eine Schlafapnoe schließen kannst. Auffällig ist bei Betroffenen vor allem eine starke Tagesmüdigkeit, auch wenn sie scheinbar genug Schlaf bekommen. Dies ist dem unterbrochenen Schlafrhythmus geschuldet. Der Körper kann sich nachts nicht ausreichend regenerieren, sodass sich Betroffene beim Aufwachen alles andere als gut erholt fühlen. Viel eher möchten sie noch eine Runde weiterschlafen, in einer Bemühung, die lähmende Müdigkeit zu vertreiben.

Doch auch im weiteren Tagesablauf sorgt eine Schlafapnoe für starke Beeinträchtigungen im Alltag. So können sich Betroffene aufgrund des Schlafmangels auf der Arbeit schlecht konzentrieren und sind nicht so leistungsfähig, wie sie es gerne wären. Eventuell zeigen sich daneben Symptome wie Kopfschmerzen bis hin zu Migräneattacken. Lautes Schnarchen kann ebenfalls ein Zeichen für eine Schlafapnoe sein: An Engstellen der Atemwege geraten Gaumensegel und Zäpfchen in Vibration. Dabei entstehen rasselnde Geräusche – das typische Schnarchen. Ein Drittel der Betroffenen bemerkt daneben vermehrtes nächtliches Schwitzen. Wenn du also unter einer unerklärlichen Zunahme von Nachtschweiß leidest, könnte dies ein Hinweis auf eine Schlafapnoe sein. 

Was begünstigt eine Schlafapnoe?

 

Hinter der Schlafstörung können sich verschiedene Ursachen verbergen. Als einer der Hauptrisikofaktoren für die obstruktive Schlafapnoe gilt ein zu hohes Körpergewicht. Wer überschüssige Kilos auf die Waage bringt, ist überdurchschnittlich oft von der Erkrankung betroffen. Tatsächlich ist das Bild, das Mediziner bei einem klassischen Schlafapnoe-Patient vor Augen haben, ein übergewichtiger Mann mittleren Alters. Frauen leiden weniger häufig unter der Schlafstörung, doch stellt auch bei ihnen ein erhöhtes Körpergewicht einen Risikofaktor dar. Weil sich die Schlafapnoe bei Frauen aber in unspezifischen Symptomen wie Stimmungsschwankungen und Kopfschmerzen äußern kann, ist die Erkrankung bei ihnen schwieriger zu diagnostizieren. Manchmal kommen körperliche Veränderungen als begünstigende Faktoren einer Schlafapnoe in Fragen. So können beispielsweise krankhaft vergrößerte Rachenmandeln zu einer Verengung der Atemwege führen, sodass Betroffene nachts unter Luftnot leiden. Daneben können kurzfristige Faktoren wie Allergien oder Atemwegsinfektionen das Entstehen einer Schlafapnoe nach sich ziehen. Das Erschlaffen der Mund- und Rachenmuskulatur im Schlaf stellt eine weitere Ursache da: Da die Zunge zurück in den Rachen sinkt, kann sie die Atemwege blockieren und Atemaussetzer begünstigen. 

 

Die meisten Zivilisationskrankheiten stehen in Zusammenhang mit einer Schlafapnoe. Besonders Patienten mit Bluthochdruck und Diabetiker sind überdurchschnittlich oft von der Schlafstörung betroffen. Ein Grund mehr, schnell nach einer geeigneten Behandlung zu suchen, bevor die Schlafapnoe nicht nur deine Schlafqualität, sondern dein Wohlbefinden zerstört. 

Was kann ich gegen meine Schlafapnoe tun?

 

Eine Schlafapnoe kann die Gesundheit gefährden, doch haben wir für alle Betroffenen eine gute Nachricht. Die Krankheit lässt sich in vielen Fällen sehr gut behandeln. Wichtig ist vor allem, dass du bei dem Verdacht auf eine Schlafapnoe rechtzeitig einen Spezialisten aufsuchst, damit dir schnell geholfen werden kann. Wenn sich die Atemstillstände im Verlauf der Behandlung reduzieren und du zu einem normalen Schlafrhythmus zurückfindest, verbessert sich neben deinem Schlaf auch deine Lebensqualität.

Bei einer Schlafapnoe greifen Mediziner vor allem auf drei verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zurück: Spezielle Hilfsmittel, nächtliche Atmungsunterstützung sowie in besonderen Fällen einen chirurgischen Eingriff. Als Goldstandard gilt die CPAP-Therapie, bei der Betroffene während des Schlafs eine Schlafmaske tragen. Diese versorgt die Betroffenen mit einem gleichmäßigen Luftstrom bei gleichbleibendem Druck, daher auch die Abkürzung CPAP, die für continuous positive airway pressure steht. Weil die therapeutische Maske die oberen Atemwege offenhält, kommt es nachts zu weniger Atemstillständen und damit zu weniger Weckreaktionen des Gehirns.  So finden Schlafapnoe-Patienten wieder zu einem erholsameren Schlaferlebnis zurück. Weil sie mehr regenerierenden Tiefschlaf abbekommen, können sie sich zudem tagsüber über eine bessere Stimmung, mehr Energie und eine höhere Leistungsfähigkeit freuen.  

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