Schlechter Schlaf bei Vollmond: Was ist dran am Mythos?
Früher gingen die Menschen bei Schlafproblemen davon aus, dass die magischen Kräfte des Mondes einen unguten Einfluss auf sie nahmen. Auch heute noch zählt schlechter Schlaf bei Vollmond zu den Erfahrungen, die viele Personen schon einmal gemacht haben. Doch woran liegt es, dass wir in Vollmondnächten weniger Schlaf zu finden glauben? Oder handelt es sich am Ende nur um einen Mythos, der sich hartnäckig in unseren Köpfen hält? Wir sind dem Phänomen auf die Spur gegangen – und haben die überraschende Antwort!
Von der Magie des Vollmondes
Schlechter Schlaf bei Vollmond ist ein Thema, das die Menschheit schon seit Jahrhunderten beschäftigt. Der Mond scheint eine faszinierende Kraft auf uns auszuüben, sodass die Erklärung ganz natürlich erscheint, dass er auch auf unseren Schlaf Einfluss nimmt. Nicht umsonst lautete die gängige Bezeichnung für Schlafwandeln früher Mondsucht. Selbst Ärzte wie Hippokrates waren davon überzeugt, dass der Mond zu Alpträumen und Halluzinationen führte. Die Vorstellungen von der Magie des Mondes sind tief in unserer Kultur verwurzelt. Von Mondgöttern über den Mondkalender bis hin zu Legenden und Erzählungen – die Faszination der Menschen für den Mond ist ungebrochen.
Schlafen wir bei Vollmond schlechter?
Viele Menschen sind davon überzeugt, dass schlechter Schlaf bei Vollmond kein Mythos ist. Sie berichten davon, in Vollmondnächten schwerer einschlafen zu können und generell einen leichteren Schlaf zu erleben. Die Wissenschaft ist sich diesbezüglich uneins: Während eine Forschungsgruppe der Universität Basel beispielsweise zum Ergebnis kam, dass Menschen bei Vollmond schlechter schlafen, kam eine Untersuchung des Max-Planck-Instituts zum gegenteiligen Ergebnis: Die Wissenschaftler konnten keinen Zusammenhang zwischen dem Mond und erhöhter Schlaflosigkeit feststellen.
Doch warum schlafen dennoch so viele Menschen bei Vollmond unruhiger als sonst? Eine mögliche Erklärung verweist auf das intensive Licht des Mondes: Das starke Licht könnte möglicherweise unsere Melatoninproduktion hemmen, was zu Einschlafproblemen führt. Auch die Schwerkraft des Mondes wird manchmal als Ursache herangezogen, wenn es darum geht, einen Zusammenhang zwischen dem Vollmond und schlechtem Schlaf zu finden. Daneben gibt es einige Psychologen, die im Glauben an die Macht des Mondes selbst die Ursache sehen. Wer davon überzeugt sei, dass der Vollmond ihm unruhige Nächte bereite, schlafe aufgrund dieser selbsterfüllenden Prophezeiung tatsächlich schlechter. Besonders Menschen, die unter ungelösten Schlafproblemen leiden, fühlen sich möglicherweise erleichtert, wenn sie im Vollmond endlich einen Schuldigen gefunden haben.
Was tun gegen schlechten Schlaf bei Vollmond?
Möchtest du auch in Vollmondnächten eine ungetrübte Schlafqualität genießen? Folgende Tipps helfen dir dabei, besser einzuschlafen und gut erholt aufzuwachen – trotz Vollmond!
Dunkel dein Schlafzimmer ab
Wenn der helle Schein des Mondes in dein Schlafzimmer fällt, kommt dein Körper schlechter zur Ruhe. Wir brauchen eine dunkle Umgebung, damit unser Körper ausreichend Melatonin ausschütten kann. Damit der Müdemacher sein Werk verrichten und uns auf den Schlaf vorbereiten kann, solltest du dein Schlafzimmer mit Rollos oder Vorhängen abdunkeln. Auch eine Schlafmaske über den Augen kann störendes Mondlicht fernhalten.
Bleib entspannt
Stress führt zwangsläufig zu einer gestörten Nachtruhe. Wenn du dich selbst verrückt machst, indem du davon ausgehst, bei Vollmond nicht einschlafen zu können, sabotierst du von vornherein deinen Schlaf. Mache dir bewusst, dass es vor allem deine negative Einstellung ist, die dich nachts wachhält, und fokussiere dich stattdessen auf Entspannung.
Stoppe das Gedankenkarussell
Anstatt die Nacht mit Grübeleien zu verbringen, wenn du so gar keinen Schlaf findest, solltest du lieber für einen Moment das Bett verlassen und dich ablenken. Egal, ob du ein gutes Buch zur Hand nimmst oder ein wenig beruhigende Musik hörst – wenn du akzeptierst, dass dein Körper gerade nicht schlafen will und keinen Druck ausübst, fühlt sich deine Psyche erleichtert. Ohne den selbstgemachten Zwang, endlich müde werden zu müssen, klappt es mit dem Schlafen paradoxerweise oft besser als zuvor.
Probier eine Therapiedecke aus
Wer nachts nicht in den Schlaf findet, dem fehlt oftmals ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Genau das sollen Therapiedecken mit eingenähten Gewichten bringen. Ihre angenehme Schwere schenkt uns ein wohliges Entspannungsgefühl. Wir fühlen uns geschützt und uns fallen leichter die Augen zu. Probier doch einmal aus, ob eine Therapiedecke auch bei dir zu besserem Schlaf führt.
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